Achtung Spoofing!

Achtung Spoofing!

Wahrscheinlich haben die aller meisten unserer Kundinnen und Kunden bisher noch nie vom sogenannten „Spoofing“ gehört. Es ist aber wichtig zu wissen, was das ist und wie es funktioniert. Und wie man sich davor schützen kann, denn „Spoofing“ ist eine besonders hinterhältige Betrugsmasche.

Spoofing – Betrug am Telefon

Der Begriff „Spoofing“ leitet sich vom englischen Wort „spoof“ ab, was so viel wie „hereinlegen“ oder auch „fälschen“ bedeutet. Genau darum geht es beim „Spoofing“. Kriminelle versuchen, Sie mit einer besonders trickreichen Masche hereinzulegen, in dem Sie Ihnen einen Anruf der Polizei, einer anderen Behörde oder zum Beispiel der Bank oder Sparkasse vortäuschen. Nun könnte man meinen, dass man mit einiger Sicherheit an der Telefonnummer des Anrufers, die ja fast immer auf dem Telefondisplay angezeigt wird, erkennt, wer anruft. Genau das ist aber nicht der Fall und das machen sich die Täter zu Nutze.

Ausländische Telekommunikations-Unternehmen ermöglichen Rufnummernfälschungen

Deutsche Telekommunikations-Unternehmen ermöglichen es nicht, Anrufe mit verfälschten Rufnummern zu tätigen. Einige ausländische Unternehmen aber schon. Das bedeutet, dass es so möglich ist, aus dem Ausland eine Verbindung nach Deutschland aufzubauen, bei der das Telefon die Nummer der Polizei oder der Hausbank anzeigt. Damit soll beim Angerufenen ein Gefühl der Sicherheit erzeugt werden und leider funktioniert das auch oft.

Wichtig zu wissen ist: Die Rufnummernanzeige im Telefondisplay ist kein Identitätsnachweis, auf den Sie sich verlassen können!

Wie wird Spoofing genutzt?

Das „Spoofing“ wird zum Beispiel im Rahmen des sogenannten „Polizeitricks“ genutzt. Die Täter rufen an und versuchen die Angerufenen davon zu überzeugen, dass sie Opfer einer Straftat geworden sind oder bei der Aufklärung einer solchen helfen müssen. Zum Beispiel heißt es dann, dass es notwendig sei, eine hohe Geldsumme bei der Bank abzuheben und an die (vermeintliche) Polizei auszuhändigen. Tatsächlich nehmen nicht Polizeibeamte das Geld in Empfang, sondern die Täter!

Eine weitere Masche ist, mit der Nummer der Bank oder Sparkasse anzurufen und unter verschiedenen Vorwänden Zugangsdaten zum Online-Banking zu erfragen oder das Opfer zu überreden, einen Zahlungsauftrag mit einer TAN freizugeben. Zum Beispiel um einen angeblich falsch verbuchten Betrag zurückzuüberweisen.

„Spoofing“ wird auch im Rahmen des Identitätsdiebstahls genutzt. Hier versuchen die Täter, möglichst viele persönliche Daten zu erfragen, mit denen es dann später möglich ist, die Identität des Opfers vorzutäuschen. Damit können dann Aufträge im falschen Namen durchgeführt oder auch Verträge mit der Identität des Opfers abgeschlossen werden.

So schützen Sie sich vor Spoofing

Sie sollten sich bei jedem Anruf von einer Behörder oder einem Unternehmen die Frage stellen, ob die Form und der Inhalt des Gesprächs sachlich plausibel ist.

Vermeintliche Anrufe der Polizei

Die Polizei oder die Rettungsdienste werden Sie nie unter der Nummer 110 oder 112 anrufen. Beides sind reine Notruf-Telefonnummern, die nicht genutzt werden, um jemanden anzurufen. Auch nicht in Notfällen. Falls Sie einen Anruf unter so einer Nummer bekommen, sollten Sie das Gespräch umgehend beenden. Legen Sie auf! Wenn Sie unsicher sind, können Sie, nach dem Sie aufgelegt haben, selber bei der Polizei anrufen und sich rückversichern. Nutzen Sie dazu aber bitte keine Nummer, die Ihnen von den Anrufern mitgeteilt wurde. Die Telefonnummern der örtlichen Polizei steht im Telefonbuch. Die Behördenrufnummer der Polizei in Bielefeld lautet 0521 5450.

Vermeintliche Anrufe der Bank oder Sparkasse

Bei einem Anruf von der Bank sollten Sie immer dann misstrauisch werden, wenn persönliche Daten oder Daten für das Online-Banking erfragt werden. Wenn Sie schon lange Kundin oder Kunde der Bank sind, liegen dort auch alle wichtigen Informationen zu Ihrer Person vor. Es gibt keinen Grund, Sie danach am Telefon auszufragen. Ebenso ist es beim Online-Banking. Ihr Anmeldename und Ihre Online-Banking-PIN sind bei der Bank sicher gespeichert. Wäre das nicht so, könnten Sie sich im Online-Banking schließlich gar nicht anmelden. Es gibt auch überhaupt keinen vernünftigen Grund, weshalb Sie ein Kreditinstitut bitten sollte, eine Rücküberweisung oder ähnliches durchzuführen. Falls es notwendig und rechtlich zulässig ist, kann eine Bank Stornobuchungen ohne Ihre Zutun veranlassen. Auch wird dazu in keinem Fall eine TAN (Transaktionsnummer) von Ihnen benötigt. Wir empfehlen Ihnen, verdächtige Anrufe sofort zu beenden und aufzulegen. Im Zweifelsfall können Sie sich mit einem Anruf bei der Bank rückversichern. Unsere Telefonnummer lautet 0521 2940.

Vermeintliche Anrufe von Behörden

In wichtigen Angelegenheiten ist es der Regelfall, dass eine Behörde brieflich Kontakt zu ihnen aufnimmt. Telefonanrufe, die nicht im Zusammenhang mit einer konkreten Verwaltungssache stehen, die Ihnen bereits bekannt ist, wären sehr ungewöhnlich. Im Zweifelsfall gilt auch hier: Anruf beenden, auflegen und selbst bei der Behörde anrufe. Für den Rückruf sollten Sie auch hier die Nummer aus dem Telefonbuch entnehmen und keine Nummer anrufen, die Ihnen die Anrufer genannt haben.

Den BürgerService der Stadt Bielefeld erreichen Sie zum Beispiel unter der Nummer 0521 510. Das Finanzamt Bielefeld hat die Rufnummer 0521 5480 und das Hauptzollamt Bielefeld verfügt über die Telefonnummer 0521 30470.

Sprechen Sie mit älteren Angehörigen über das Thema

Natürlich kann jeder Opfer eines Spoofing-Angriffs werden und auf die Masche der Betrüger hereinfallen. Leider ist es aber oft so, dass besonders ältere Menschen den Gaunern auf den Leim gehen. Sie können helfen, das zu verhindern! Sprechen Sie mit älteren Angehörigen oder Freunden über das Thema „Spoofing“. Wer die Gefahr kennt, fällt viel seltener auf einen gefälschen Anruf herein.

Im Notfall Karten und Online-Banking sperren

Vielleicht haben Sie einen Anruf erhalten, der Ihnen im Nachhinein verdächtigt vorkommt. Für den Fall, dass Sie in so einem Gespräch persönliche Daten zu Ihrem Konto oder zum Online-Banking an die Anrufer weitergegeben haben, sollten Sie sicherheitshalber umgehend Ihre Kontokarten und Ihr Online-Banking sperren lassen. Dazu steht Ihnen der 24-Stunden-Sperrnotruf unter der Telefonnummer 116 116 zur Verfügung. Am Besten nehmen Sie am nächsten Arbeitstag auch Kontakt zu Ihrer Bank oder Sparkasse auf, um das weitere Vorgehen zu besprechen.