iGEM-Wettbewerb: Bielefelder Studententeam tritt in Boston an!

Auf nach Boston! Erneut stellen sich 15 motivierte Studentinnen und Studenten der Uni Bielefeld dem internationalen iGEM-Wettbewerb. Er wird im November in Boston, USA ausgetragen und ist der bedeutendste Wettbewerb für synthetische Biologie weltweit. Jedes Jahr bringt er rund 300 Teams aus über 40 Ländern zusammen. Mit dabei: die Bielefelder.

Um beim iGEM-Wettbewerb mitmachen zu können, braucht man Wille und Zeit. Der Wille ist da, die Zeit nehmen sie sich. Das junge Studenten-Team aus der Biologie, der Chemie und der Technischen Fakultät bereiten sich seit Anfang des Jahres eifrig auf den Wettbewerb vor. Dabei investieren sie viel Zeit und Kraft in ihre Forschungsarbeiten. Im Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) auf dem Gelände der Universität Bielefeld steht ihnen dafür ein eigenes Labor zur Verfügung. Mit Rat und Tat stehen ihnen außerdem zwei Doktoranden und ehemalige Wettbewerbsteilnehmer zur Seite.

Schaffung einer künstlichen DNA

Yannic Kerkhoff iGEM Team Bielefeld 2017

Ihre Forschungen beziehen sich auf die Umgestaltung des genetischen Codes, also der DNA. „Der genetische Code ist das Regelwerk zur Bildung von Proteinen“, erklärt Yannic Kerkhoff. „Er bestimmt also, welche Proteine gebildet werden. Wenn wir den Code erweitern, ermöglichen wir die Bildung neuartiger Proteine, die für medizinische Zwecke genutzt werden können.“

Durch die neuartigen Proteine lassen sich beispielsweise Gehirnkrankheiten bei Lebewesen feststellen – so z.B. die Tierseuche BSE oder die menschliche Creutzfeld-Jakob-Krankheit. In Norwegen verbreitet sich aktuell eine neue Gehirnkrankheit bei Rentieren. Um eine Ausbreitung der tödlichen Krankheit zu verhindern, werden oftmals ganze Herden getötet. Mit dem neuen Schnelltest kann die Tötung verhindert werden, da sich der Befall eines Tieres schnell anhand einer Blutprobe feststellen lässt.

Zum iGEM-Wettbewerb gehört mehr als die Laborarbeit

IGEM Team 2017

Die Studenten haben für ihre Arbeit ein Gerät zur schonenden Aufbereitung von Biomolekülen gebaut – selbst die App zur Steuerung ist selbst programmiert.

Neben der intensiven Laborarbeit befassen sich die Bachelor- und Masterstudenten auch mit der Projektplanung, der Öffentlichkeitsarbeit, der Einholung von Expertenmeinungen aus aller Welt und vielen weiteren Dingen. Bis zu 12 Stunden verbringen sie derzeit täglich mit ihrem Projekt. Für das reguläre Studium bleibt da nicht mehr viel Zeit. Das nehmen sie aber gerne in Kauf, denn die Erfahrungen, die sie hier sammeln, sind für alle Teilnehmenden sehr wertvoll. Während des Wettbewerbs sammeln sie Erfahrungen, die das theoretische Studium nicht bieten kann.

Am 8. November ist es soweit!

Am 8. November können sich die jungen Studentinnen und Studenten nach langer Fleißarbeit vor der Jury und den anderen internationalen Teams im Hynes Convention Center in Boston beweisen. Keine leichte Aufgabe – vor allem, weil sie nicht hinter den Bielefelder Teams der letzten Jahre zurückstehen wollen. In den vergangenen Jahren haben die Bielefelder zahlreiche Auszeichnungen und Goldmedaillen erhalten. Genau wie sie, wollen die jungen Studenten erfolgreich aus dem Wettbewerb hervorgehen.

Wir freuen uns, dass wir die Studentinnen und Studenten bei diesem besonderen Wettbewerb unterstützen können und wünschen viel Erfolg und vor allem: Viel Spaß in Boston!