Das ist die große Chance beim Vorsorgen mit Fonds
Fonds sind die einzige Sparform, die noch gute Renditen abwirft. Na gut, aber ist Fondssparen für die Rente nicht ziemlich kompliziert? Ist es. Es wird jedoch leichter, wenn Sie diesen Text gelesen haben. Versprochen.
Nehmen wir an, Sie treffen einen guten Freund. Es entwickelt sich ein nettes Gespräch und es ist kurzweilig. Dann beginnt Ihr Gegenüber, über Aktien und Fonds zu sprechen. Interessant ist das zwar, in Zeiten des niedrigen Zinses geht es ja jeden etwas an. Aber nach einer Weile schalten Sie ab, möchten das Thema wechseln, wünschen sich, doch VWL studiert zu haben oder stempeln ihren Kumpel insgeheim zum Fachidioten ab.
Wer über das Sparen nachdenkt, kommt derzeit an Fonds nicht vorbei. Besonders das Sparen zur Altersvorsorge funktioniert ohne Aktienblock oder Fonds kaum noch. Langfristig sind sie der renditenstärkste Weg und sollten deshalb einen Teil der privaten Vorsorge ausmachen. Aktien mit langem Anlagehorizont haben in der Vergangenheit im Schnitt mindestens 4 Prozent Rendite gebracht – meist sogar mehr. Das ergeben Analysen des Deutschen Aktieninstitutes.
Aber Fonds sind eben auch keine Sache, die per Smalltalk zu erledigen ist. Bei vielen Menschen lösen Gedanken an Aktien immer noch diffuse Ängste über Kursstürze an der Börse und Staatspleiten aus.
Das weiß auch Stephan Kropp aus eigener Erfahrung. Der 45-Jährige ist bei der Deka Leiter für Vorsorge und Vermögensaufbau und konzentriert sich seit Berufsstart auf Menschen, die mehr über Fonds wissen wollen.
Wo könnte man also beim Fonds-Erklären starten? „Wenn jemand Interesse an Fonds hat, würde ich ihm sagen: ‚Du hast noch viel Zeit – nicht selten 20 oder 30 Jahre‘“, sagt Kropp. Er meint damit natürlich nicht, Fonds-Sparen jahrzehntelang aufzuschieben, auch wenn das für manche ziemlich bequem klingen mag. Er bezieht sich auf die Laufzeit des Fonds-Sparens. Anleger sollten das in nämlich nicht nur für zehn Jahre, sondern bis zu ihrem Rentenbeginn machen.
Fonds und ihre große Stärke
„Wer zur Altersvorsorge in Fonds spart, hat ein sehr geringes Verlustrisiko“, sagt Kropp. „Dafür sorgen Zahlungsweise und Laufzeit.“
Und er betont: „Damit lässt man alle anderen Sparformen hinter sich.“ Er bricht das herunter auf diese Formel: Gewissheit nach unten, Möglichkeiten nach oben.
Die Statistik gibt ihm Recht: Bei Fondsmodellen ist schon ab einer Laufzeit von 15 Jahren das Verlustrisiko nahezu null, wie das VZ Vermögenszentrum ermittelt hat. Das Finanzberatungsunternehmen aus Zürich hat analysiert, wie in den vergangenen Jahrzehnten die Wertentwicklung gewesen wäre, wenn ein Mensch einmalig 15 Jahre lang auf den DAX gesetzt hätte.
Es stimmt zwar, dass Schwankungen an den Finanzmärkten in den vergangenen Jahren in ihrer Intensität und zeitlichen Abfolge zugenommen haben. Doch es gibt einfache Mittel, wie jeder die Nerven behalten kann, wenn die Kurse einmal stark einbrechen und sich das kurzfristig auf den eigenen Fonds auswirkt. Solche Durststrecken werden von der langen Laufzeit und durchs schrittweise Einzahlen abgefangen.
Für Menschen mit Berührungsängsten hat Kropp daher drei Grundregeln:
- Fonds über einen langen Zeitraum planen und damit Risiken ausgleichen. Das haben wir schon gelernt.
- Fonds werden Schritt für Schritt eingesetzt. Man steigt also nicht mit einem einzigen großen Aktienkauf ein, sondern mit monatlichen Käufen. Und so ist es bei schwachen Kursen auch mal drin, günstig einzukaufen.
- Klar, auch Fonds unterliegen den Markt-Risiken. Diese sind jedoch deutlich geringer als beim Kauf einer einzelnen Aktie. Der Anleger kauft nämlich nicht – wie bei einem gewöhnlichen Aktienkauf – nur ein oder zwei Papiere und macht sich damit vom Erfolg eines oder zweier Unternehmen abhängig. Sondern er wählt ein großes Portfolio an vielen Aktien von Konzernen aus unterschiedlichen Branchen. Konservative Aktien-Anleger können zudem die Beteiligungen weltweit streuen.
In praktisch alle Fonds lässt sich schon ab Beträgen von 25 Euro im Monat investieren. Auch für jüngere Menschen, die am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen und noch nicht so viel verdienen, gibt es also Einstiegsmöglichkeiten.
Wer schon etwas weiter ist und am Ende seines Fonds-Sparplans steht, muss außerdem nicht zwingend all seine Aktienfonds mit Anbruch des Ruhestands komplett verkaufen, wenn die Kurse an den Märkten für sein Fonds-Paket gerade nicht günstig sind. Erträge aus steigenden Kursen fließen dann neben der gesetzlichen Rente, weiteren privaten Vorsorgemodellen oder einer Betriebsrente in den Lebensunterhalt, während der Aktienanteil in kleinen Schritten über die Jahre verkleinert wird. Die Erlöse daraus fließen dann ebenfalls in den Lebensunterhalt. Außerdem gibt es auch im Vorfeld der Rentenzeit noch genügend Gelegenheiten, den eigenen Fonds in schwankungsärmere Anlagen umzuschichten. Oder man lässt das durch ein passendes Fondsspar-Modell automatisch und meist kostenfrei erledigen.
Wie Sie sich am besten über Fonds informieren
Wer sich für Fondsspar-Modelle und Vorsorgen mit Fonds interessiert, sollte im ersten Schritt jedoch unbedingt seinen Sparkassen-Berater fragen. „Einige Dinge müssen einfach erklärt werden“, sagt Kropp. Selbstrecherche im Internet findet er gut, jedoch nur in Kombination mit fachmännischer Hilfe.
„In der Tagesberichterstattung wird oft nur die Spitze des Eisbergs erfasst“, sagt er. Die Grundlagen, die für Kunden zum Verständnis so wichtig sind, kämen da manchmal zu kurz. Außerdem sollte sich jeder Kunde auch Förderungsmöglichkeiten vom Staat erklären lassen, die sich von Fall zu Fall stark unterscheiden können.
Informationen zu Vorsorgen mit Fonds und zu den Investmentfonds der Sparkasse Bielefeld finden Sie in unserer Internet-Filiale.